Neujahrsempfang 2025

Auch 2025 startet mit einer unserer größten Veranstaltungen des Jahres: unser Neujahrsempfang.

Knapp 150 Menschen kamen zusammen, um gemeinsam in ein weiteres erfolgreiches LandFrauen Jahr aufzubrechen. Unser Vorstand hat einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr geworfen und auch der Ausblick auf das neue Jahr durfte nicht fehlen: Der Höhepunkt ist unsere Jubiläumsfeier am 01.03., wo wir gemeinsam eine kleine Zeitreise in den Beginn unseres Vereins, aber auch den Start der Beatles machen wollen.

Damit dieses Programm auch die nächsten Jahre gemeinschaftlich geplant und realisiert werden kann, suchen wir nun statt einer Vorsitzenden ein Team von bis zu 4 Frauen, die sich dieser bereichernden Aufgabe stellen. Geht bitte in euch und überlegt, ob dies etwas für euch sein kann.

Unserer aktuellen und langjährigen Vorsitzenden Irmtraud Hövermann wurde an diesem Abend für ihre wundervolle Arbeit mit Standing Ovations gedankt. Allein für diesen Moment hätte sich das Ehrenamt mehr als gelohnt waren ihre Worte.

Nach einigen Oohs und Aahs angesichts des folgenden Buffets, das der Vorstand wieder auf die Beine gestellt hat, und den begleitenden Gesprächen startete der spannende Vortrag von Frau Feddersen über den Naturpark Lüneburger Heide. Von der Gründung, über die Zusammensetzung (es ist nicht „nur“ das Naturschutzgebiet) bis hin zu der umfangreichen Bedeutung für alle hat Frau Feddersen auf lockere Art ihr umfangreiches Wissen vermittelt.

Wir leben schon in einer interessanten Region! In diesem Sinne seid ihr vielleicht auch bei den nächsten Veranstaltungen dabei, die euch diese auf unterschiedliche Weisen näher bringt.



Weihnachtsfeier 2024

Die diesjährige Weihnachtsfeier am Nikolaustag stand unter dem irischen Segenswunsch:

„Möge dein Weg voller Überraschungen sein, mit treuen Gefährten an deiner Seite und einer großen Portion Heiterkeit im Gepäck.“

Dieser Spruch wurde wunderbar umgesetzt. Der Saal im Gasthaus Kruse war im irischen Ambiente geschmückt. Die Weihnachtspflanze in Irland ist die Stechpalme (Ilex). Je mehr Beeren der Stechpalmenzweig trägt, desto mehr Glück steht der Familie im kommenden Jahr ins Haus. So standen großen Pflanzen im Raum und auf den Tischen gab es Ilexkränze um die Windlichter mit den roten Kerzen. Ein riesiger Adventskranz stand mitten auf dem Saal und überall auf den Tischen lagen dreiblättrige Kleeblätter, die die Dreifaltigkeit erklären.

Die drei Blätter sollten den Vater, Sohn und Heiligen Geist symbolisieren. Mit irischer Livemusik wurden die LandFrauen bereits am Eingang begrüßt. Die Ortsvertreterinnen aus Kirchgellersen haben die Weihnachtsfeier organisiert und nach der Begrüßung starteten sie mit einem „Sláinte“ (Prost) und einem Glas Guinness in der Hand die Feier. Zuerst wurde sich am Buffet mit irischen Lieblingsspeisen gestärkt bevor die Gruppe Salty Shores mit ihrem Programm begann. Sofort wippten die Füße mit und die ersten Frauen standen auf der Tanzfläche. Auch zwei irische Folkloretänze wurden eingeübt und die Heiterkeit unter den LandFrauen war zu spüren.

Die Pastorin Kristin Schauf sprach zu den Segenswünschen und forderte alle Frauen auf, einen eigenen Spruch zu verfassen und auf eine Weihnachtskarte zu schreiben. Die Karten wurden eingesammelt und am Ausgang konnte sich jede Frau eine Weihnachtskarte mit einem persönlichen Wunsch mitnehmen. Das war ein wunderbarer Abschluss.

Ein großes Dankeschön geht an alle Frauen vom Orgateam!

Adventskränze binden

Pünktlich zur Adventszeit haben wir uns mit einer Gruppe von Landfrauen, die altersmäßig bunt gemischt waren, in der Zimmerei Schiefelbein getroffen, um Adventskränze zu binden. Mit ganz viel Hingabe, Kreativität und handwerkliches Geschick wurden aus verschiedenen bereitgestellten Naturmaterialien zauberhafte Kränze gebunden. Für einen Plausch mit Punsch und Keksen war selbstverständlich auch genügend Zeit. Nach rund zwei Stunden waren die ersten Werke fertig und die Ergebnisse konnten sich mehr als sehen lassen. 

Vortrag: Die 50er Jahre – Wirtschaftswunder und Westintegration

Die LandFrauen trafen sich zum geschichtlichen Vortrag am 6. November 2024 im Gellersenhaus in Reppenstedt. Der Politikwissenschaftler und Historiker Dr. Wolfgang Borchardt brachte die Geschichte der 50er Jahre auf interessante und unterhaltsame Weise rüber.

Mit dem Begriff „Wirtschaftswunder“ bezeichnet man den raschen wirtschaftlichen Aufstieg in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. In den 1950er Jahren wuchs die Wirtschaft in der Bundesrepublik sehr schnell. Neue Unternehmen entstanden, viele Waren, die in Deutschland hergestellt wurden, konnten ins Ausland verkauft werden. Es gab fast keine Arbeitslosen, trotz großer Flüchtlingsströme.  Entscheidend war aber auch die Währungsreform von 1948 sowie der sogenannte Marshallplan. Der Stundenlohn betrug 69 Pfennig bei einer Arbeitszeit von 12 bis 14 Stunden an 6 Tagen die Woche. Urlaub gab es 7 Tage im Jahr.

Produkte aus Deutschland hatten ein Qualitätsmerkmal. In den deutschen Autowerken wurde zu 65 % nur für die Aufträge aus dem Ausland gearbeitet.

Das Leben veränderte sich. Es wurde viel Geld für Essen ausgegeben.  Der Wohlstand war überall sichtbar. Dann erfüllten sich die Menschen den Wunsch vom Hausbau. Es wurde ein traditionelles und konservatives Leben geführt. Die Rollen waren klar verteilt. Der Mann geht zur Arbeit und die Frau ist Hausfrau und Mutter.  Sehr viel wert wird auf das 1 x 1 des guten Tons gelegt.

Dann beginnt die Zeit der Motorisierung. Motorroller, Vesper, Isetta und Gogo sind gefragt, bevor der Käfer mit Handwinker und seinen 24 PS auf den Markt kommt.

Doch wie entwickelt sich das Militär? Nach dem Krieg war Deutschland jegliches Militär verboten und die Bevölkerung wollte es auch nicht. Der Wunsch auf die Mitgliedschaft in der Nato wuchs und für dieses westliche Bündnis ist Militär Bedingung. So bereitete Adenauer den Militäraufbau vor. Es entstand die Bundeswehr. Es gab aber auch Demonstrationen gegen die Widerbewaffnung.

Auch die Fußballweltmeisterschaft von 1954 mit dem Sieg gegen Ungarn gehört in die Geschichte der Bundesrepublik.

Unterhaltsam aufgelockert wurde der Vortrag von alten Werbeplakaten und Liedtexten der damaligen Schlager.

Leselust im Zeichen des Kranichs

Für den Roman „Marschlande“ von Jarka Kubsova öffnete Diana Seen die Türen der Bücherei in Reppenstedt für uns. Vielen Dank für die Gastfreundschaft.

Gibt es einen schöneren Ort für eine Leseveranstaltung als zwischen Büchern, mit herbstlicher Dekoration, Kerzenschein und Tee?

Das Thema des Buches ist weniger lieblich anmutend. Die Autorin beschreibt auf zwei zeitlichen Ebenen die Geschichte von Abelke und Britta. Abelke Bleken gab es wirklich, eine schöne Frau, bei deren Anblick einem warm ums Herz wurde, die den stattlichen Hof ihrer Eltern geerbt hatte und ihn eigenständig bewirtschaftete. Ihr Leben scheint hoffnungsfroh zu beginnen und endet nach einer Anklage 1583 auf dem Scheiterhaufen.

500 Jahre später zieht Britta zieht mit ihrer Familie in die Marschlande und stößt auf die Lebensgeschichte von Abelke, die von Ausgrenzungen, Ungerechtigkeiten und Willkür geprägt ist. Diese Themen sind bis heute erschreckend aktuell. Ein Roman über zwei Frauen, die um ihre private, berufliche und gesellschaftliche Selbstbestimmung kämpfen.

Danila ist es wieder einmal gelungen, passsende Textpassagen auszuwählen, die dazu anregten, sich über die Stellung der Frau von heute auszutauschen.

Der Abend endete mit einer wunderschönen Textpassage über Kraniche, die anmutig auf der Wiese stehen, durch den kehligen Laut der ersten Kranichs ermutigt, erheben auch die anderen ihre Stimmen und heben dann gemeinsam ab – als würden sich ihre vereinten Stimmen gegen Ungerechtigkeit erheben. Für jede Teilnehmerin gab es zum Abschied einen Origami-Kranich mit einer kleinen Glücksbotschaft.

Liebe Danila, vielen Dank für den rundum gelungene Abend.

Unsere Lektüre in 2025

Vortrag „Gehirnjogging“

Gespannt und neugierig trafen sich 45 LandFrauen im Dorfgemeinschaftshaus Südergellersen zum Thema – so bleibt das Gehirn auf Trab. Die begleitende Kinesiologin Michaela Meyer aus Kirchgellersen startete gleich mit einer Auflockerungsübung.

Wir haben viel über das Gehirn erfahren und dazu passende Übungen gemacht, sitzend und auch stehend. Überkreuzbewegungen z.B. aktivieren die beiden Gehirnhälften, um sich besser zu vernetzen.

Das Handwerkszeug der Kinesiologen ist unter anderem der sog. Muskeltest – durch ihn wird der Körper „befragt“, was ihn belastet oder Blockaden hervorruft und mit welcher geeigneten Technik diese aufgelöst werden können. Wichtig ist auch, dass Geist – Seele und Körper im Einklang sind.

Motiviert, auch für zuhause die passenden Übungen zu haben, um Stress abzubauen, seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen und Blockaden zu lösen, gingen die LandFrauen nach Hause.

Ein sehr interessanter Abend, der mit viel Aktivität und guter Laune endete.

„Unser täglich Brot“ – Auch eine Frage der Ähre

Es gibt 3023 Brotsorten und das meistgegessene Brot (28%) ist das Toastbrot. Danach folgt das Mischbrot und Vollkornbrot wird nur zu 9% gegessen.

Diese Aussage überraschte die Zuhörerinnen gleich zu Beginn des Vortrags in der Lehmschüün in Westergellersen. Heike Dittmer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hatte viel über das Brot zu berichten. War das Brot doch schon immer ein wichtiges Nahrungsmittel. Das typische Brotgetreide ist Weizen und Roggen. Heute gibt es aber auch glutenfreies Brot ohne Getreide für Menschen mit Zöliakie oder Eiweißbrot für Sportler oder Menschen, die sich vegan ernähren. Die Vielfalt an Brotsorten ist groß, Brote mit Dinkel, vielen Körnern, Nüssen, Chiasamen, Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Karotten, …. Vollkornbrot ist ein geschützter Begriff, was bedeutet, dass mindestens 90% Vollkornmehl oder -schrot enthalten sein muss, das fein gemahlen oder auch in Körnern sein kann. Einige Brote werden noch wie früher mit Natursauerteig gebacken, aber die meisten Brote bestehen heute aus Backmischungen mit Hefe und werden schneller hergestellt. 60% der Brotbackwaren werden heute in Backshops verkauft. Das Bäckerhandwerk hat sich verändert. Viele Familienbetriebe haben die Backstuben aufgegeben. Heute gibt es noch 9200 Bäckereien. 1 kg Brot kostet heute durchschnittlich 4,80 €. Aber wer verdient was daran? Ca. 66% entfallen auf die Weiterverarbeitung, Energie, Handel und Steuern, ca. 30% betragen die Lohnkosten und ca. 3,6% sind die Kosten für das Getreide. (1950 betrugen die Kosten für das Getreide 45%.)

Der Vorstand hatte ein Brotbuffet aufgebaut und die 50 Teilnehmerinnen konnten 17 unterschiedliche Brotsorten vergleichen und probieren. Dazu gab es leckere Dips, die auch von den Vorstandsfrauen zubereitet waren. Herzlichen Dank dafür!

Frau Dittmer hatte auch noch einen humorvollen Beitrag, ging auf Sprichwörter zum Brot ein, räumte einige Irrtümer auf und ging auf die gesunde Ernährung ein. Viele Menschen nehmen die Mahlzeiten so nebenbei ein, das ist nicht gesund. Besser ist die Devise: Achtsam essen und trinken!  

Es war ein informativer, unterhaltsamer, anschaulicher und geschmackvoller Abend.

Frühe Heidewanderung

Das frühe Aufstehen lohnt sich für die sechzehn Landfrauen am Ende September 2024.

Wir treffen unseren Wanderführer im Dunkeln auf dem Wanderparkplatz und wandern leise durch den noch nächtlichen Wald. Mond und Sterne sehen wir ab und an durch die Baumkronen blitzen. Langsam dämmert es und nach einer Stunde treten wir aus dem Wald heraus auf die Heidefläche am Totengrund. Dort noch die Anhöhe zum Aussichtspunkt hinauf und am Himmel zieht sich schon etwas orange durch das blau.

Mit dem Heide- und Wacholdertal unter uns beobachten wir im Stillen, wie der Himmel sich Stück für Stück stärker verfärbt und dann irgendwann gleißend hell die Sonne über dem Horizont aufsteigt.

Mit mehr Helligkeit und in Morgenstimmung umrunden wir den Talkessel und genießen noch einige Ausblicke. Unser Führer und ehemaliger Förster Herr Loos macht uns mit der Entstehung und der Geschichte dieser besonderen Kulturlandschaft vertraut. Sei es vor 120.000 Jahren, vor 9000, vor 6000 oder vor 200 Jahren – wir haben eine informative Zeitreise und bringen verschiedenste Fragen an.

Erlebnisbericht: Entwicklungshilfe in Afrika und ein Projekt vom Deutschen LandFrauenverband in Ghana

Die Referentin Bettina Schoop war 25 Jahre in der Entwicklungshilfe in Afrika tätig für den Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der Gesellschaft für Internationale Zusammmenarbeit (GIZ) und wusste daher genau wovon sie redet. Die LandFrauen in der Lehmschüün Westergellersen waren am  17. September gespannt auf den Erlebnisbericht. Ihre Einsätze waren in Kenia, Wales, Malawi, Sambia, Simbabwe, Sierra Leone und von 2019 bis 2024 hat sie das Projekt vom Deutschen Landfrauenverband (dlv) in Ghana mitbetreut. Der dlv arbeitete mit dem Landwirtschaftsministerium in Ghana zusammen. Finanziert wurde das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. In Ghana wird hauptsächlich Reis und Mais angebaut und Landhandel betrieben. Die Wertschöpfungskette vom Saatgut auf den Teller soll verbessert werden. Der dlv hat sich hier nachhaltige Entwicklungsziele gesetzt: 
– Keine Armut
– Keinen Hunger
– Gesunde Ernährung
– Geschlechtergleichheit

Es sollen Frauengruppen erreicht werden und die Ernährungssicherheit im Reisanbau gefestigt werden. Auch Frauen sollen ein Recht auf Landbesitz erhalten und Hausgärten anlegen. Es wurden Trainerinnen ausgebildet durch Tandemtrainerinnen. Ein Tandempaar besteht aus einer ghanischen und einer deutschen Tandemtrainerin.  Diese erarbeiteten Inhalte und Materialien für die Ernährungstrainings in mehreren Workshops (in Präsenz und auch online). Die Frauen wurden geschult und gefördert im Reisanbau und im Verkauf von Parboiled-Reis. Zum Marketing gehören gleiche Qualität, genaues Abwiegen, hübsche Verpackung und Etiketten, damit der Reis weltweit vermarktet werden kann. Das Projekt des dlv ging über 5 Jahre. Die Frauen wurden auch weitergebildet über eine gesunde ausgewogene Ernährung, über Hygiene und Lebensmittelzubereitung, Anämie und Schwangerschaft und die Gartenarbeit zu Hause. Der Anteil der Frauen mit Hausgärten ist in dieser Zeit gestiegen. Im September waren nun 20 ghanische Frauen zu Gast in Deutschland.

Da Frau Schoop verzichtete auf ein Honorar, daher haben wir vom Verein eine Spende überwiesen an die Computerschule für Kinder und Jugendliche in Agbogbloshi, einem landläufig ‚Slum‘ genannten Gebiet Accras. Dort hat die GIZ geholfen, der Flut von Elektroschrott Herr zu werden. Danke an Frau Schoop für diese gute Idee und für den interessanten Vortrag.

Erfolgreiche Teilnahme der LandFrauen an den Schießtagen des Schützenverein.

Jedes Jahr im September lädt der Schützenverein Vereine, Verbände, Institutionen und Firmen aus der Samtgemeinde zu den Schießtagen ein. Die LandFrauen haben am 6. September mit zwei Mannschaften teilgenommen und den 1. und 3. Platz belegt.

Bei der Preisverleihung am 12. September wurden den Gewinnerinnen schöne Pokale überreicht. Herzlichen Glückwunsch!